Daffner ließ sich auf Knien bitten
Patenschaft für Jubiläumsfest der Seeschützen übernommen

 

Artikel im Dingolfinger Anzeiger vom Montag, den 30.September 2002
über das Schirmherrenbitten vom Samstag, den 21.September 2002

 

„D` Seeschützen ham se zamma grafft, und a neie fahna kaft“, das verkündete Rudi Perzl vergangene Woche als Sprecher des Festausschußes beim „Binderbreu“.

Dessen Wirt, Bürgermeister Josef Daffner, hatte einer Abordnung des Schützenvereins „Zum See“ Lichtensee Einlass gewährt, um deren Patenbitten für die Schirmherrschaft entgegen zu nehmen. Anlass des bevorstehenden Festes ist die Jubiläumsfeier zum 75. Gründungsfest. „ De Fahna soi gweiht wern, des steht fest, vom 27. bis 29. Juni nächst Johr, wa des fest“.

Gut 30 Schützenmänner und Schützenfrauen hatten, wie es Bürgermeister Daffner formulierte „einen schweren Marsch“ hinter sich. Die Abordnung um den ersten Schütznemeister Werner Antesberger jun. hatte sich in Lichtensee mit einem alten Holzwagen auf den Weg gemacht. Diesen zogen abwechselnd der erste Jugendleiter Peter Oberhauser und der zweite Fahnenträger des Vereins Bernhard Antesberger. Der Wagen wurde benötigt, um das große Scheit zu transportieren.

Schließlich weiß man, dass sich so mancher Schirmherr nicht ohne weiteres zu diesem Amt überreden lässt. So mancher besteht darauf, dass die entsprechende Bitte „kniend“ vorgetragen wird. Platz war auf dem historischen Gefährt noch genügend. Also packten die Schützen noch zwei Fass Bier, eine gehörige Brotzeit und Blumen für Berta Daffner, die Gattin des Bürgermeisters, mit auf den Karren. Am Viehbacher Brunnen, bei Insidern auch der „Stachus“ genannt, wartete bereits die Blaskapelle. Von hier ging es dann nach einer kurzen Zwischenstärkung mit entsprechenden Klängen zum Wirt.

Warme „Biersuppn“ zum Empfang „Na, ihr wisst `s ja , so einfach geht`s ned“ empfing Daffner das Komitee und bat einzutreten, ergänzend hinzufügend „zuerst müsst ihr noch ein paar Prüfungen bestehen“. Die waren, angesichts der gereichten „Stärkung“, für manchen auch gar nicht mehr so leicht. Der Empfangsaperitif bestand aus ein paar Stamperl Klaren sowie einer warmen „Biersuppn“.

„Auslöffeln“ mussten diese neben dem ersten Schützenmeister Werner Antesberger jun. dessen Stellvertreter Georg Augustin, Schriftführerin Andrea Oberhauser, Jugendleiter Peter Oberhauser und Cordula Sänger.Und weil zum„ zünftigen Bier “ auch der „ Schmalzler “ nicht fehlen darf, reichte Daffner obendrein eine kräftige Pris`Schnupftaback, wofür sich so mancher mit einem kräftigen „ Hatschi “ bedankte.

„Geprüft“ wurde schließlich auch der komplette,siebzehnköpfige, Festausschuß. „ Jetzt will ich von jedem zwei Kosenamen hören“, so Daffner gegenüber den Bittstellern. „ Tiernamen und Wiederholungen sind nicht erlaubt. Und wer es nicht schafft, kann sich mit einem Klaren auslösen“. Nicht befreien konnten sich die Schützen von der Aufgabe des Zielschießens. Als „ Sportgerät „ diente dazu eine Wasserpistole. Die „ Zielscheibe „ hatten vermutlich Daffners Kinder vorbereitet – und dabei kräftig mit Papier gespart. Die Folge: so mancher Schuss ging daneben. „ Die Pistoin ist ja verstellt “ so die Ausrede von Georg Augustin, als er „ versehentlich „ den Bürgermeister traf.

Rudi Perzl trug als Sprecher des Festausschußes schließlich die Bitte vor, während fünf Damen und Herren vom Festkomitee kniend auf dem langen Holzscheit Platz nahmen, um anschließend von Daffners Zusage „ ich übernehme gerne die Patenschaft „ erlöst zu werden. Dann bildete ein Festmahl, spendiert von den beiden Wirtsleuten, eine vorzügliche Grundlage, um den anschließenden gemütlichen Teil des noch langen Abends bestens zu überstehen.

Für die musikalische Untermalung sorgten Martin Limbrunner und Klaus Striegel mit Gitarre und Keyboard, so dass auch das Tanzbein kräftig geschwungen werden konnte.

Michael Sterr